dritter Tag Route de Grandes Alpes

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Josha von Gizycki 10 months ago
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@ -36,3 +36,17 @@ Wir fliegen durch die Landschaft, unsere treuen Maschinen nehmen gierig die gut
Und dann fangen wir an, auf einer winzigen Nebenstraße einen Berg hinaufzufahren. So wizig ist sie, dass nur für eine Fahrzeugbreite Platz existiert. Wir folgen einem Auto, was für uns sehr angenehm ist, da unser Vordermann nun für uns Ausschau halten muss, um zu sehen, ob uns jemand entgegenkommt. Während des Aufstiegs geht's durch kleine Wäldchen und immer wieder zwischen grasenden Kuhherden entlang. Eine kurze Windung und schon klettern wir auf einer neuen Bergflanke hinauf. Wir können zurückschauen, auf das Tal aus dem wir kommen und wie stark der Anstieg schon war. Weiter hinauf! Und dann fangen wir an, auf einer winzigen Nebenstraße einen Berg hinaufzufahren. So wizig ist sie, dass nur für eine Fahrzeugbreite Platz existiert. Wir folgen einem Auto, was für uns sehr angenehm ist, da unser Vordermann nun für uns Ausschau halten muss, um zu sehen, ob uns jemand entgegenkommt. Während des Aufstiegs geht's durch kleine Wäldchen und immer wieder zwischen grasenden Kuhherden entlang. Eine kurze Windung und schon klettern wir auf einer neuen Bergflanke hinauf. Wir können zurückschauen, auf das Tal aus dem wir kommen und wie stark der Anstieg schon war. Weiter hinauf!
Auf dem Bergrücken angekommen, nehme ich als Anführer unserer kleinen Truppe die falsche Abzweigung und nun fahren wir den Rücken entlang, ohne Wendemöglichkeit. Noch ärgere ich mich, doch dann blicke ich nach rechts und erblicke ein Panorama das man nur von Postkarten kennt - und wir haben es selbst erfahren. Das Gesichtsfeld sprengend erheben sich die Alpen am Horizont, soweit entfernt, dass sie blau erscheinen, so hoch, dass die Gipfel weiß sind, so viele, dass man den Kopf drehen muss um sie nacheinander anzusehen. Mir stockt der Atem, meine Augen werden nass und ich stelle fest, dass ich den besten Navigationsfehler begangen habe. Wir halten am Chasseral, meinen Kameraden geht es ähnlich wie mir, auch wenn sie weniger emotional berührt wirken. Auf dem Bergrücken angekommen, nehme ich als Anführer unserer kleinen Truppe die falsche Abzweigung und nun fahren wir den Rücken entlang, ohne Wendemöglichkeit. Noch ärgere ich mich, doch dann blicke ich nach rechts und erblicke ein Panorama das man nur von Postkarten kennt - und wir haben es selbst erfahren. Das Gesichtsfeld sprengend erheben sich die Alpen am Horizont, soweit entfernt, dass sie blau erscheinen, so hoch, dass die Gipfel weiß sind, so viele, dass man den Kopf drehen muss um sie nacheinander anzusehen. Mir stockt der Atem, meine Augen werden nass und ich stelle fest, dass ich den besten Navigationsfehler begangen habe. Wir halten am Chasseral, meinen Kameraden geht es ähnlich wie mir, auch wenn sie weniger emotional berührt wirken.
Die Abfahrt hinunter zu den Seen ist so spektakulär wie der Weg hinauf und so überbrücken wir rund 1.100 Höhenmeter. Wir finden einen urigen Campingplatz direkt am Bielersee und machen uns einen ruhigen Abend. Die Abfahrt hinunter zu den Seen ist so spektakulär wie der Weg hinauf und so überbrücken wir rund 1.100 Höhenmeter. Wir finden einen urigen Campingplatz direkt am Bielersee und machen uns einen ruhigen Abend.
## 11.08.2023
Der Start in den Tag ist warm. Noch auf dem Zeltplatz kommen wir beim Zusammenbau ins Schwitzen. Der Schatten ist spärlich, also müssen wir es eben aushalten. Dafür konnten die Zelte, die wir am Vortag noch nass einpacken mussten, nun ordentlich trocknen, trotz morgendlichem Neben dank See und Kondenswasser.
Es geht nun steil in Richtung Genfer See. Die Route führt uns durch winzigste Schweizer Dörfchen und entlang entlegener Straßen. Zwischenzeitlich nehmen die dramatischen Ausblicke auf ferne Alpengipfel ab und wir fahren durch einfach nur schönes Land. Doch dann lassen sich hinter Hügeln und Wäldern schüchtern wieder die ersten Gipfel entdecken und ab dann kommen sie immer näher. Verschwinden sie noch ab und zu wieder hinter einer Kurzve, stehen sie hinter der nächsten wieder umso eindrucksvoller und zahlreicher da.
Man müsste alle fünf Kilometer einen Halt einlegen um den Ausblick zu genießen und Fotos zu schießen, dock köme man so nicht voran und würde auch nur die Daheimgebliebenen mit immer wieder nur Bergen, Bergen, Bergen langweilen. Die wahre Größe und Imposanz dieser Landschaften kann man nur begreifen, wenn man sie selbst gesehen hat.
Weiter geht es zum See, unserem Startpunkt in die französischen Seealpen. Wir fahren von höher gelegenem Gelände hinab zur Uferstraße, sodass wir in wunderschönen Serpentinenhinabgleiten, stets dem Wasser, dem Treiben und den jenseitigen Bergen entgegen. Unten angekommen empfängt uns lautes Stadtgewimmel, viele Menschen und Autos. Wir blicken uns am Ufer ein wenig um, kaufen ein wenig ein und beobachten die Menschen, stellen Vermutungen über ihre Leben an und frotzeln über teure Autos. Doch schnell weiter, wir sind aus anderen Gründen hierher gekommen.
Die Fahrt auf die französische Seite ist eine willkommene Abwechslung zu dem Stop & Go der Stadt. Hier kommen auch wieder einie Waldstraße mit angenehmem Schatten und wir fliegen über den Asphalt. Den Campingplatz am See, den wir uns zurecht gelegt haben, brauchen wir nicht, es ist noch recht früh. Also genießen wir noch etwas den Ausblick auf die Schweizer Seite des Sees und bewundern die vielen kleinen Häuser, die von Hügeln hinab bis ans Ufer gebaut wurden und fahren weiter nach Thonon-les-Bains. Dies ist der Startpunkt der Route de Grandes Alpes, was freue ich mich. Nach bestimmt drei Jahren des Überlegens und Planens bin ich am Ort, an dem alles anfängt: die große Tour durch die Alpen - mehr als ein Dutzend Alpenpässe, ungezählte Kurven, der höchste Alpenpass und am Ende erwartet uns das glitzernde Mittelmeer.
Wir starten in die Route, lassen es ruhig angehen. Es gibt leider auch viel Verkehr hier. Doch unser Plan ist sowieso nicht, direkt die ersten Pässe zu erobern. Stattdessen haben wir uns einen Campingplatz rund 30km in der Route gesucht und fahren ihn an. Es ist ein kliner, gemütlicher Platz ohne Schnickschnack. Die Kassiererin ist eine coole Frau, sie trägt über dem blauen Kleid ein Netzkleid, bei dem die Knotenpunkte mit den Öffnungslaschen von Bierdosen dekoriert sind.
Wir machen uns lecker Nudeln mit ordentlich Sauce und lassen den Abend bei viel Ruhe und ordentlich Schwachfug ausklingen.

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